Ungarn / Frankreich

Eva Kondorosi

Balzan Preis 2018 für Chemische Ökologie

Für ihre wichtigen Beiträge zur Chemischen Ökologie dank ihrer bahnbrechenden Forschungen zur Molekularbiologie der Symbiose zwischen Leguminosen und Stickstoff-fixierenden Bakterien, der Identifizierung von Nodulationsgenen und anderen Nod-Faktoren, der Induktion von Nodulationsgenen durch Flavonoide, sowie der Zellzyklus-Regulation und Differenzierung der Bakterien beim Entstehen der Symbiose.

Eva Kondorosi wurde in Ungarn geboren und erhielt ihre Ausbildung an der Eötvös Universität in Budapest. Ihre wissenschaftliche Arbeit fand im Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung in Köln, im französischen CNRS, sowie in der ungarischen Akademie der Wissenschaften statt.
Sie wird geehrt für ihre Arbeiten zum Verständnis der Wechselwirkung zwischen den Wurzeln von Gemüsepflanzen und symbiotischen Bakterien der Gattung Rhizobia. Die Pflanze reagiert auf das Auftreten von Rhizobia mit der Bildung von Wurzelknötchen, in denen sich die Bakterien entwickeln. Die Bakterien wiederum haben die Fähigkeit, Stickstoff aus der Luft in biokompatibler Form zu fixieren. Sie stellen damit für die Pflanzen einen Nährstoff zur Verfügung, der häufig in der Natur nur sehr begrenzt zur Verfügung steht. Die Ausbildung der Knöllchen, sowie die Transformation der Bakterien von einer frei existierenden in eine symbiotische Form wird gesteuert durch ein komplexes Netzwerk chemischer Signale, die zwischen den Partnern ausgetauscht werden. Eva Kondorosi ist international bekannt für ihre Arbeiten zur Aufklärung der Mechanismen dieser Interaktionen, insbesondere für die Entdeckung und Charakterisierung einer Reihe cystein-reicher Peptide in den Knöllchen, welche sich als wichtige Signalträger herausstellten.
Neben der Bedeutung dieser Erkenntnisse in der Grundlagenforschung ist das Verständnis der Stickstofffixierung von grosser Wichtigkeit für die Nahrungsmittelsicherheit sowie für die Reduktion der Abhängigkeit von energie-intensiven Kunstdüngern in der Landwirtschaft, deren Produktion eine der Hauptquellen von Treibhausgasen ist.
Eva Kondorosi ist Vizepräsidentin des Europäischen Forschungsrates und Koordinatorin des Bereichs ‘Lebenswissenschaften’. Zusätzlich leitet sie dessen Arbeitsgruppe ‘Widening European Participation in the ERC’, zu deren Aufgabe die Sichtbarmachung wissenschaftlicher Exzellenz in ganz Europa, vor allem auch die Ermutigung jüngerer Wissenschaftler zur Einreichung von ERC-Anträgen zählt.

Research Professor, Biological Research Centre, Hungarian Academy of Sciences (HU)

Research Director, Plant Science Institute, CNRS (FR)

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