Grossbritannien

Thomas Wilson Meade

Balzan Preis 1997 für Epidemiologie

Für seine bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet der kardiovaskulären Epidemiologie, besonders hinsichtlich der Rolle, welche die Blutgerinnungsfaktoren für den Verlauf kardiovaskulärer Krankheiten spielen. Durch seine Forschungen konnten neue Strategien zur Vorbeugung und Behandlung dieser Krankheiten entwickelt werden.

Professor Meades Beiträge zur wissenschaftlichen und medizinischen Erkenntnis und speziell zur Krankheitsbekämpfung erstrecken sich über drei Jahrzehnte. Er gehört zu den Pionieren der kardiovaskulären Epidemiologie und hat sich durch Entwicklungen und Anwendungen von Labortechniken in der epidemiologischen und klinischen Erforschung der kardiovaskulären Krankheiten ausgezeichnet. Sein Interesse und die von ihm durchgeführte Forschung reichen von grundlegenden biologischen Studien über die Ätiologie, Risiken und Mechanismen kardiovaskulärer Krankheiten (der derzeit häufigsten Todesursache in den Industrieländern) bis zu epidemiologischen Untersuchungen und lnterventionsstudien. Professor Meade hat durch die Erforschung von Koagulationsfaktoren z,B. des Faktors VII (der jetzt als wichtigster Mediator bei der Thrombose-Entstehung angesehen wird) und den mit ihrer Aktivität korrelierenden metabolischen, genetischen demographischen und anderen Faktoren, dos Verständnis der thrombogenen Hämostase wesentlich gefördert.

Professor Meade ist auf dem Gebiet der Forschung über Fibrinogen und dessen Rolle in der ThromboseEntstehung international führend. Er konnte eine hochsignifikante Assoziation zwischen dem Fibrinogengehalt des Blutes und der Inzidenz kardiovaskulärer Krankheiten nachweisen. Seine Forschungen ergaben auch, dass die schädigende Wirkung des Tabakrauchens auf das kardiovaskuläre System durch Fibrinogen vermittelt wird. Dadurch wurde die Bedeutung von Fibrinogen-senkenden Medikamenten für die Prävention und Behandlung kardiovaskulärer

Erkrankungen erkannt. Die Demonstration der Rolle des Gerinnungssystems war ein wesentlicher Beitrag zum Verständnis der Pathogenese arterieller Erkrankungen.

Zahlreiche klinische Prüfungen antithrombotischer Massnahmen (z,B. Aspirin, Warfarin, Hormonsubstitution), welche die Blutplättchenfunktion, den Fibrinogengehalt und die Gerinnungsaktivität betrafen, sind auf Grund der Ergebnisse von Professor Meade unternommen worden. Ihre Resultate werden zum Teil bereits heute in der klinischen Praxis eingesetzt, zum Teil gehen die Untersuchungen auch weiter.

Klinische Prüfungen unter Leitung von Professor Meade demonstrierten auch die Wirksamkeit und das günstige Kosten-Nutzen-Verhältnis der Behandlung der arteriellen Hypertonie im höheren Alter und bei jüngeren Personen mit milder Blutdruckerhöhung (einem erheblichen Anteil der Hypertoniker).

Professor Meades Arbeiten haben vor allem eine neue Dimension der kardiovaskulären Epidemiologie geschaffen und dadurch einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der menschlichen Gesundheit geleistet.

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