Schweiz

Jean Starobinski

Balzan Preis 1984 für Literaturgeschichte und –kritik

Für seinen grundlegenden Beitrag zur Kenntnis der französischen und gesamteuropäischen Kultur durch seine der Literatur, Geschichte, Psychoanalyse und Linguistik gewidmeten Forschungsarbeiten, welche von einer feinsinnigen Intelligenz und einer umfassenden Kenntnis zahlreicher Autoren aus verschiedenen Epochen zeugen.

Jean Starobinski wurde 1920 (†2019) in Genf geboren. 1958 wurde er Professor für Geistesgeschichte an der Universität Genf und hat an dieser Universität seit 1962 den Lehrstuhl für französische Literatur inne. Er ist korrespondierendes Mitglied der Accademia dei Lincei seit 1969, der British Academy seit 1971 und verschiedener anderer Institutionen, Ehrendoktor der Universitäten von Lille und Lausanne sowie der Université Libre von Brussel. Er wurde durch viele Auszeichnungen geehrt wie den Grand Prix de Littérature Française hors de France, den Prix Européen de l’Essai und den Prix de l’Institut de France.
Sein umfassendes wissenschaftliches Werk vereinigt in bewundernswerter Weise Mannigfaltigkeit mit Tiefe, einen rigorosen methodologischen Stil mit geistiger Brillanz. Starobinski bewegt sich mit sozusagen natürlicher Ungezwungenheit in verschiedenen Bereichen der europäischen Kultur, deren Verbindung zu differenzierten und präzisen Ergebnissen führt. Jean Starobinski ist daher nicht ausschliesslich Historiker der französischen Literatur; er hat gleichzeitig massgebende Studien in der Psychoanalyse und der Linguistik getrieben. Alle diese Forschungen bilden in Starobinski’s Veröffentlichungen ein einheitliches Ganzes.
Ob es um Montesquieu, Rousseau oder Montaigne geht, überall wird man sich seines einfühlenden Verständnisses und des fast unbegrenzten Umfangs seiner Kenntnisse gewahr. Seine Analysen über die Melancholie, die Rolle des Künstlers und das Kulturleben in Frankreich im XVIII. Jahrhundert bestätigen den Vorzug einer Gesamtschau, die auf bedeutsamen und gut gewählten Details beruht.

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