Bio-bibliographie

Deutschland

Jürgen Osterhammel

Balzan Preis 2018 die Globalgeschichte

Für seine grundlegenden Beiträge zur Globalgeschichte und zu ihrer Definition als eigene Teildisziplin; für seine Methodik, die in einer bewundernswerten Ausgewogenheit strenge empirische Forschungen und umfassendere Perspektiven vereint, so etwa komparative Ansätze oder die Erforschung vernetzter Geschichten; für seinen eleganten und faszinierenden Schreibstil.

Jürgen Osterhammel, geboren am 1. Juni 1952 in Wipperfürth, Nordrhein-Westfalen, ist deutscher Staatsbürger.
Von 1999 bis April 2018 Professor (nunmehr Emeritus) für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Konstanz. Ordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften; ordentliches Mitglied der Academia Europaea sowie der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina; korrespondierendes Mitglied im Ausland der Österreichischen Akademie der Wissenschaften; Ausländisches Mitglied der Accademia delle Scienze in Turin, sowie Corresponding Fellow der British Academy. 2017 wurde er in den Orden Pour le Mérite gewählt und 2018 mit einem Ehrendoktorat des European University Institute in Florenz ausgezeichnet.

Er promovierte 1980 im Fach Geschichte an der Gesamthochschule Kassel, war von 1982 bis 1986 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut London tätig, von 1986 bis 1990 als Akademischer Rat am Seminar für Wissenschaftliche Politik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau, wo er sich 1990 habilitierte. Von 1990 bis 1997 war er Professor für Neuere und Auβereuropäische Geschichte an der FernUniversität in Hagen und von 1997 bis 1999 ordentlicher Professor für Geschichte der internationalen Beziehungen am Institut Universitaire des Hautes Études Internationales in Genf.

Er war von 2001 bis 2002 Fellow-in-Residence am Netherlands Institute for Advanced Study in the Humanities and Social Sciences (NIAS). Von 2003 bis 2010 war er Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Deutschen Historischen Instituts in Washington; von 2004 bis 2008 und wiederum von 2012 bis 2016 Mitglied des Fachkollegiums „Geschichte“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft, seit 2010 Mitglied im Fachbeirat des Max-Planck-Instituts für Europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt/Main und seit 2012 Mitglied des Kuratoriums der VolkswagenStiftung.

Zu seinen Herausgebertätigkeiten gehören:
mit Akira Iriye: Geschichte der Welt, 6 Bde., Beck, München, davon seit 2012 fünf Bände erschienen; amerikanische Parallelausgabe bei Harvard University Press;
mit Folker Reichert: Fremde Kulturen in alten Berichten, 14 Bde., Thorbecke, Stuttgart, 1996-2003.

Mitherausgeber u.a. der Schriftenreihe Studien zur Internationalen Geschichte (1996-2014), und der Zeitschriften Geschichte und Gesellschaft (2000-2016) und Neue Politische Literatur (seit 2000) sowie Editor-in-chief der History of the World und der deutschen Parallelausgabe Geschichte der Welt (seit 2012).

Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Geschichte der internationalen und interkulturellen Beziehungen und Wahrnehmungen und die Weltgeschichtsschreibung in Theorie und Praxis. Er ist unter anderem Autor folgender Schriften (Auswahl):

Die Flughöhe der Adler. Historische Essays zur globalen Gegenwart. Beck, München 2017 (spanische Übersetzung 2018).

Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts. Beck, München 20091, 20092, 20093, 20094, 20105, Sonderausgabe (korrigierte Fassung der 5. Auflage 2011) Jubiläumsedition 2013, 1568 Seiten; Übersetzungen ins Englische, Polnische, Französische, Chinesische und Spanische sind erschienen, ins Arabische, Koreanische, Niederländische, Rumänische, Russische, Serbische und Türkische vertraglich vereinbart.

Geschichtswissenschaft jenseits des Nationalstaats. Studien zu Beziehungsgeschichte und Zivilisationsvergleich (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft. Band 147). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, 384 Seiten.

Die Entzauberung Asiens. Europa und die asiatischen Reiche im 18. Jahrhundert. Beck, München 1998, 2. Auflage 2010 (mit neuem Nachwort, 574 Seiten); Übersetzungen ins Chinesische und ins Englische.

Shanghai, 30. Mai 1925. Die Chinesische Revolution. (= Reihe Zwanzig Tage im 20. Jahrhundert), Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1997, 276 Seiten; Übersetzungen ins Italienische und Chinesische.

mit Niels P. Petersson: Geschichte der Globalisierung. Dimensionen – Prozess – Epochen (= Beck’sche Reihe 2320). Beck, München 2003, 128 Seiten; 2. Auflage 2004, 3. Auflage 2006, 4. Auflage 2007, 5. Auflage 2012; Übersetzungen ins Amerikanische, Italienische, Koreanische, Chinesische, Kurdische, Persische und Japanische.

Kolonialismus. Geschichte – Formen – Folgen (= Beck’sche Reihe 2002 Wissen). Beck, München 1995, 2. Auflage 1997, 3. Auflage 2001, 4. Auflage 2003, 5. Auflage 2006, 6. Auflage 2009, 7. neubearbeitete Auflage mit Jan. C. Jansen 2012, 144 Seiten; Übersetzungen ins Englische, Arabische, Japanische und Koreanische.

China und die Weltgesellschaft. Vom 18. Jahrhundert bis in unsere Zeit. Beck, München 1989, 607 Seiten; Übersetzung ins Italienische und Chinesische.

Britischer Imperialismus im Fernen Osten. Strukturen der Durchdringung und einheimischer Widerstand auf dem chinesischen Markt 1932-1937 (= Chinathemen. Band 10). Brockmeyer, Bochum 1983.

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