Der renommierte Soziologe Manuel Castells, der 2013 mit dem Balzan Preis ausgezeichnet worden war, ist als Minister für Universitäten in die Regierung Spaniens berufen worden. Am 13. Januar hat er vor dem König Spaniens seinen Amtseid abgelegt.
Das Universitätsministerium ist ein neues Ressort, das durch die Abtrennung vom Ministerium für Wissenschaft und Innovation gebildet wurde. Castells soll sich hier vor allem um die Durchführung des von der Regierung Sanchez gewollten sogenannten „Nationalpaktes für die Universität“ kümmern, eine Art „runder Tisch“ mit Vertretern der Regierung, des Parlaments, lokaler Einrichtungen, der Wirtschaft, der Verbände und der Zivilgesellschaft. Die Zweiteilung des Ministeriums für Wissenschaft, Innovation und Universitäten – erst vor eineinhalb Jahren als eigenständiges Ressort eingerichtet – wurde von Castells kritisiert, „persönlich“ sei er nicht damit einverstanden. Sie könne nur „in enger Abstimmung mit Wissenschaftsminister Pedro Duque für eine gemeinsame Politik überwunden werden.“
Das Preisverleihungskomitee der Balzan Stiftung beglückwünscht Professor Castells zur ehrenvollen Berufung und gratuliert der Regierung Spaniens zur Wahl dieses weltweit angesehenen Wissenschaftlers.
In der Begründung zur Verleihung des Balzan Preises 2013 an Manuel Castells heißt es: „Für seine umfassenden Studien zu den Folgen der großen technologischen Umwälzungen unserer Zeit: die auf der Basis von Informatik, Mikrotechnik und Internet ermöglichte digitale Revolution und den durch die neuen Kommunikations- und Informationstechnologien ausgelösten tiefgreifenden sozialen und politischen Wandel, für seinen Entwurf einer allgemeinen Theorie der globalen Informationsgesellschaft, die auf der Grundlage dieser Technologien entstand.“