USA

Robert O. Keohane

Balzan Preis 2016 für Internationale Beziehungen: Geschichte und Theorie

Für seine grundlegenden Beiträge zum institutionellen Ansatz in den internationalen Beziehungen; für die unermüdliche Gewissenhaftigkeit seiner Forschung und den bahnbrechenden und nachhaltigen Einfluss seines meisterlichen Wirkens.

Robert Owen Keohane ist Emeritus für Internationale Beziehungen an der Universität Princeton. Er unterrichtete an den Universitäten Stanford, Brandeis, Harvard und Duke. Unter anderem war er Präsident der American Political Science Association und der International Studies Association. Er wurde mit einer Vielzahl von Preisen und Ehrungen ausgezeichnet. Robert Keohane ist der Verfasser zahlreicher Bücher, darunter auch des grundlegenden Werkes After Hegemony: Cooperation and Discord in the World Political Economy (1984), in welchem er die Theorie von internationalen Systemen definiert, deren Grundsätze, Normen, Institutionen und Entscheidungsfindungsprozesse übereinstimmen. Indem er die Bedeutung der internationalen politischen Ökonomie in den zwischenstaatlichen Beziehungen in den Mittelpunkt stellte, unterstützte er die Idee der engen internationalen Zusammenarbeit zwischen Staaten und vor allem – im Gegensatz zum neorealistischen Ansatz – die Idee, dass Systeme weiterbestehen können, obwohl sich die Konstellationen, in denen sie entstanden sind, geändert haben. Auf diese Art hat Robert Keohane das neoliberale institutionalistische Paradigma formuliert. Princeton University Press zählt die Arbeit zu den 100 wichtigsten Büchern, die in den ersten hundert Jahren ihres Bestehens publiziert wurden. Dies gilt auch für das Buch Designing Social Inquiry, welches 1994 von Keohane gemeinsam mit Gary King und Sydney Verba veröffentlicht wurde. Im neuen Vorwort der Auflage von 2005 seines Buches After Hegemony machte Keohane die radikalen Wandlungen des internationalen Systems nach dem Ende des Kalten Krieges deutlich. Dabei unterstrich er die Notwendigkeit, sich in den internationalen Beziehungen auf neue wichtige Forschungsthemen zu konzentrieren, und unterstützte die Entwicklung eines pluralistischen theoretischen Ansatzes für die neuen Herausforderungen in der Theorie des internationalen politischen Systems. So befasste er sich in dem wichtigen Essayband Power and Governance in a Partially Globalized World (2002) mit den Prozessen der Globalisierung und veröffentlichte, gemeinsam mit David Victor, „The Regime Complex for Climate Change“ (2011). Seine Bücher und seine zahlreichen Essays und Artikel wurden in viele Sprachen übersetzt. Sein Einfluss und seine Lehre auf dem Gebiet der Forschung internationaler Beziehungen sind beispielhaft, maßgebend, grundlegend und von Dauer.

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