Bio-bibliographie

Deutschland

Michael Stolleis

Balzan Preis 2000 für Rechtsgeschichte der Neuzeit

Einer der bedeutendsten Historiker für deutsches Recht, besonders für öffentliches Recht, hat die grundlegenden Begriffe, die zu den Ursprüngen des modernen Staates und seiner Durchsetzung gehören, eingehend untersucht und damit ein grosses Interesse nicht nur unter den Gelehrten, sondern auch beim gebildeten Publikum in Deutschland, Europa und den Vereinigten Staaten erregt.

Michael Stolleis, am 20. Juli 1941 (†2021) in Ludwigshafen a. Rh. geboren, ist deutscher Staatsbürger.

Nach Studien in Heidelberg, Würzburg und München habilitierte er sich 1973 in München für Staats- und Verwaltungsrecht, Neuere Rechtsgeschichte und Kirchenrecht. 1974 wurde er an die Universität Frankfurt a. M. berufen. Seit 1991 ist er Direktor am Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte.

Seine Arbeitsgebiete sind das Öffentliche Recht, insbesondere Sozialrecht, vor allem aber die europäische Rechtsgeschichte der Neuzeit.

Er ist ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz (1992) und der Wissenschaftlichen Gesellschaft in Frankfurt, korrespondierendes Mitglied der Akademien in Berlin, Göttingen und Helsinki sowie der Wissenschaftlichen Gesellschaft in Lund (Schweden). 1991 erhielt er den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft, 1994 den Research Award der Schwedischen Reichsbank. 1999 wurde er Dr. jur. h.c. der Universität Lund.

Seine wichtigsten Arbeiten zur frühen Neuzeit finden sich in den Büchern:

– Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd.1: 1600-1800, München (C.H. Beck) 1988 (französische Ausgabe, Paris 1998)
– Staat und Staatsräson in der frühen Neuzeit. Studien zur Geschichte des öffentlichen Rechts, Frankfurt (Suhrkamp) 1990 (italienische Ausgabe, Bologna 1998)
– (Hrsg.), Staatsdenker in der frühen Neuzeit, 3. Auflage München (C.H. Beck) 1995 (japanische Ausgabe, Tokio 1995)

Zum 19. Jahrhundert:

– Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd.2: 1800-1914, München (C.H. Beck) 1992 (eine amerikanische Ausgabe erscheint 2001)
– Konstitution und Intervention. Studien zur Geschichte des öffentlichen Rechts im 19. Jahrhundert, Frankfurt (Suhrkamp) erscheint 2001

Zum 20. Jahrhundert:

– Gemeinwohlformeln im nationalsozialistischen Recht, Berlin (Schweitzer) 1974
– Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd.3: 1914-1945, München (C.H. Beck) 1999
– Recht im Unrecht. Studien zur Rechtsgeschichte im Nationalsozialismus, Frankfurt (Suhrkamp) 1994 (amerikanische Ausgabe, Chicago 1998).
(Oktober 2000)

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